Julia Faber beschäftigt sich in ihrer aktuellen Werkserie mit dem, wie sie formuliert „unvermeidbaren nächsten Schritt in der Evolution“ – der Robotik. Besonders fasziniert sie dabei, wie deren Konstruktion und Design bestimmte Bewegungsmuster und Fähigkeiten von Tieren nahezu perfekt imitiert. In geradezu altmeisterlicher Maltechnik konfrontiert Faber real existierende Maschinen mit Tieren und deren natürlichen Verhaltensweisen, Instinkten und Trieben. Dabei wirft sie bewusst Fragen auf nach der Definition eines Lebewesens und den Unterschieden zwischen einer Maschine mit Bewusstsein und einem Tier.
Fabers Bilder sind auch eine Art sentimentaler Abgesang auf die Schönheit und Kraft der Natur und hinterfragen, welche Prioritäten der Mensch setzt und wie diese Kraftanstrengungen sich auf die Zukunft unseres Planeten auswirken. Doch auch der Mensch wird hier in Konfrontation zur Maschine gesetzt: Dabei nimmt die Künstlerin Bezug zu mythologischen Themen und verweist darauf, dass die technische Imitation des Lebens und die Gier nach Überlegenheit in westlichen Mythologien bereits lange schon vorhanden war.
Ergänzt wird die Ausstellung um sieben Tondi, die auf den ersten Blick niederländischen Stillleben alter Meister gleichen, in welche die Künstlerin aber scheinbar ganz natürlich Androide oder Gebrauchsgüter integriert hat.
Im Kontrast zu Fabers Bildern stehen die zarten, digital generierten Porzellan – Skulpturen der Ukrainerin Julia Beliaeva. Die Multi-Media Künstlerin beschäftigt sich in ihrem Werk mit traditionellen Medien unter Verwendung der neuesten Technologien (3D-Modellierung, 3D-Druck) in einer ständig der Veränderung unterworfenen, virtualisierten Welt. Dabei entschied sie sich bewusst für das Material Porzellan, das in der Ukraine wie auch in Österreich eine lange Tradition besitzt.
Beliaeve webt in ihre Skulpturen bewusst feministische Untertöne ein, indem sie symbolische Szenen und Figuren aus Mythologie und Bibel als Musen verwendet. Indem sie sich von diesen Elementen inspirieren lässt, übernimmt und integriert sie diese in ihre eigene Identität und schafft so ein dynamisches Wechselspiel zwischen Selbst und Symbolen.
Mit dem Ausbruch des Russisch-Ukrainischen Krieges ist Julia Beliaeva nach Österreich geflohen und Teil des Residency Programms der OÖ-LKG und der Academy of Ceramics Gmunden geworden. Im Zuge ihres Aufenthaltes entstanden in der Gmundner Keramik die Installation „Social Meditation“ und ihre bislang monumentalste Arbeit „Fragile City“.
Mario Dalpras aktuelles künstlerisches Schaffen ist primär auf die Skulptur ausgerichtet: hochpolierte koloristische Bronzen im stylischen Finish. Es ist die authentische und seit seinem Indienaufenthalt auch sehr persönliche Erfahrung mit der intensiven Farbenlust und Formenvielfalt fernöstlicher Kulturen, die sein künstlerisches Gestalten prägen. Mario Dalpra, hat seit den 1980er Jahren ein vielschichtiges Werk entfaltet. Sein Werk ist in renommierten Sammlungen, Museum Liaunig, Museum Angerlehner und zahlreichen weiteren vertreten.