Wien, Österreich

Julia Faber ist bildende Künstlerin, mit Schwerpunkt auf realistischer Malerei. Von 2006 bis 2012 studierte sie bei Johanna Kandl Malerei an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Davor schloss sie 2003 eine Ausbildung in Fotografie an der Höheren Graphischen Bundes Lehr- und Versuchsanstalt ab und hat auch einige Jahr in diesem Bereich gearbeitet.

„Was mich an Robotern am meisten fasziniert ist, wie deren Design und Konstruktion bestimmte Bewegungsmuster und Fähigkeiten von Tieren imitiert. Jahrelang haben ihre menschlichen Schöpfer tierische Bewegungsabläufe akribisch studiert um einen fehlerfreien Gang oder einen kontrollierten Sprung der Maschinen zu erzielen. Die Natur liefert so die Blaupause für den, wie es scheint, unvermeidbaren nächsten Schritt in der Evolution: die Robotik.
In meinen Malereien folge ich der Ideal-Entwicklung einer autonomen Existenz in einer natürlichen Umgebung und erkunde dabei ihre Interaktion mit einem natürlichen Lebensraum. Was macht ein Lebewesen aus? Was ist der Unterschied zwischen einer Maschine mit Bewusstsein und einem Tier?
Ich konfrontiere die Roboter mit starken, lebensnotwendigen Bedürfnissen, Instinkten und Trieben, die massiv dazu beigetragen haben, die Lebewesen auf dieser Erde so zu entwickeln, wie wir sie heute kennen. Gleichzeitig sind meine Bilder eine Art sentimentaler Abgesang auf die Schönheit und Kraft der Natur und stellen die Frage, welche Prioritäten der Mensch setzt und wie diese Kraftanstrengungen sich auf die Zukunft des Planeten auswirken. Denn im Angesicht eines sterbenden Ökosystems stellt sich mir die Frage, warum wir als Gesellschaft immense Anstrengungen in eine Technologie stecken, die als Resultat die perfekte Imitation eben jener Lebewesen hat, die wir zuvor mit allzu kurzsichtigem und rücksichtslosem Umgang mit den Ressourcen dieses Planeten an den Rande des Aussterbens getrieben haben.

Alle von mir dargestellten Roboter sind real produzierte Maschinen, die tatsächlich existierten.
Es scheint, dass der Wunsch des Menschen nach der Beherrschung von Lebewesen ein uraltes Phänomen ist, dem wir nun sehr viel näher gerückt sind, als wir es uns jemals zu träumen gewagt hätten.“